Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Probleme beim Schreiben und Lesen auftreten.
Die Unterscheidung zwischen Legasthenie und Lese- Rechtschreibschwäche ist deshalb von größter Wichtigkeit, weil die Förderungen und Interventionen, die in beiden Bereichen stattfinden sollten, aufgrund der verschiedenen Ursachen unterschiedlich sein müssen.
Neuere Forschungen weisen darauf hin, dass die Verursachung einer Legasthenie zu einem großen Teil genetisch bedingt ist. Die Anlage wird also weitervererbt.
Die Erbinformationen, welche differente Sinneswahrnehmungen in den Bereichen Optik, Akustik und/oder Raumwahrnehmung verursachen, machen legasthenen Menschen Probleme beim Erlernen des Schreibens, Lesens und/oder Rechnens.
Mit differenten Sinneswahrnehmungen sind "nicht geschärfte" Sinneswahrnehmungen gemeint.
Aus einem Ursachenverständnis entwickelt sich der geeignete Förderansatz.
Bei der Förderung eines legasthenen Menschen genügt es nicht, nur im Schreib- und Lesebereich zu arbeiten, also das Lesen und Schreiben vermehrt zu üben, sondern man muss unbedingt auch Interventionen zur Schärfung der für das Schreiben und Lesen benötigten Sinneswahrnehmungen und eine Verbesserung der Aufmerksamkeit durch das Zusammenführen des Denkens und Handelns beim Schreiben, Lesen oder Rechnen anstreben.